Aus gelungenen Initiativen in Ihrem Unternehmen werden zusammen mit Studierenden der TU Dortmund gut aufbereitete inspirierende Impulse. Wir kümmern uns darum, dass die gute Praxis über Ihre Unternehmensgrenzen hinweg in Umlauf kommt. Individuelle Weiterbildungsangebote, Sicherung von Erfahrungswissen, verbessertes Gesundheitsmanagement – die Themen der Praxisbeispiele sind vielfältig. Das Projekt fand in unserem Netzwerk und den Studierenden viel Anklang und wir freuen uns über eine Fortsetzung der fruchtbaren Kooperation.
Das Demographie Netzwerk verfolgt die Idee, aus dem Austausch zwischen verschiedenen Akteur*innen kreative Ideen zu entwickeln. Das Prinzip der Best-Practices untersucht dabei erfolgreiche Beispiele aus der Praxis mit Blick auf deren Allgemeingültigkeit und Übertragbarkeit auf andere Bereiche und Unternehmen. Sie bringen somit Lösungsstrategien über Unternehmensgrenzen hinweg in Umlauf.
Studierende der TU Dortmund haben unter der Federführung von Dr. Jonathan Falkenberg, Heisenberg-Professur für Arbeits- und Organisationssoziologie, wegweisende Praxisbeispiele von Unternehmen des Demographie Netzwerks zu Impulsen aufbereitet, die wir Ihnen gern nacheinander vorstellen möchten. Die Best-Practices aus heterogenen Anwendungsfeldern bilden ein vielfältiges Themenspektrum, welches sich in zahlreichen Aktivitäten des Netzwerks widerspiegelt, ab, und haben daher einen hohen inhaltlichen Mehrwert.
Praxispartner: Stadtteillabor der HS Gesundheit Bochum – Hochschule für Gesundheit
Branche: Tertiärer Bildungsbereich
10 Stadtteilforscher*innen, 1 Professorin, 2 Studentische Mitarbeiterinnen (Gefördert durch die Universität Gießen)
Prof. Dr. Christiane Falge gründete 2016 das Stadtteillabor an der Hochschule für Gesundheit in Bochum als Ort der partizipativen Gesundheitsforschung. Wissenschaftler*innen und Studierende forschen hier mit Bewohner*innen über den Zusammenhang zwischen Lebensverhältnissen und Gesundheit.
Projektziel: Gesundheitsstrategien entwickeln für vermeintlich schwer erreichbare Communities zur Verringerung sozialer und gesundheitlicher Ungleichheit.
In armen Stadtteilen sterben Menschen 10 Jahre früher als in wohlhabenden Gegenden, und Gesundheitsangebote sind für sie schwer erreichbar. Kleinräumige Daten sind nötig, um den Zusammenhang zwischen Armut und Gesundheitsproblemen zu adressieren. Aufgrund fehlender langfristiger Fördermittel startete Falge ein Stadtteillabor für Community-Forschung, indem sie viel Zeit in dem Stadtteil verbrachte und Vertrauen zu den Communities dort aufbaute.
Der erste und wichtigste Schritt war, sich zunächst einen Zugang zur Nachbarschaft zu verschaffen. Der Forscherin musste es gelingen von ihrer Position als „Außenseiterin“ in den Augen der Bewohner*innen, ein gewisses Maß an Vertrauen herzustellen und dies dauerhaft zu festigen.
Falge gelang dies durch die Anwendung ethnographischer Methoden wie das „deep hanging out“. Indem sie sich häufig an öffentlichen Plätzen der Hustadt aufhielt, erhielt sie als „Fremde“ Aufmerksamkeit. Sie kam ins Gespräch mit Bewohner*innen, konnte Vertrauen zwischen sich und den Menschen entwickeln, was den Feldzugang herstellte. Das Vertrauen wuchs auf eine dauerhafte Ebene und Falge knüpfte Kontakte, aus denen ein Netzwerk entstand, das die Basis für die Stadtteilforschung mit der Community darstellte. Falge wohnte an drei Tagen der Woche bei einer syrischen Familie und forschte dort zu Inklusionshemmnissen. Die Sprachbarrieren mit der Familie wurden mit digitalen Hilfsmitteln, wie Google Translate und mit „Händen und Füßen“ überwunden. 2019 begann Falge mit ihrer Kollegin Silke Betscher Stadtteilforscher*innen in qualitativen Methoden zu schulen, welche seitdem in zahlreichen Projekten vor Ort forschen und die Ergebnisse auf Stadtteilebene in Form von Interventionen umsetzen. Communitywissen kommt dabei eine hohe Bedeutung zu und unterstützt aktuell die Planung eines Stadtteilgesundheitszentrums in Bochum.
Die Stadtteilforscher*innen wurden zu professionellen Forscher*innen, die Aufwandsentschädigungen erhalten. Zahlreiche kollaborative Drittmittelprojekte konnten eingeworben und Daten zur Voraussetzung für bessere Lebensverhältnisse erhoben werden. Proteste und Aktionen gegen gesundheitsschädliche Umstände entstanden aus resultierendem Community Empowerment.
Stadtteillabor der HS Gesundheit Bochum – Hochschule für Gesundheit
Ansprechperson: Christiane Falge
christiane.falge@hs-gesundheit.de
Gesundheitscampus 6-8,
44801 Bochum
Praxispartner: Stiftung bürgerlichen Rechts Hospital zum Heiligen Geist mit Oberalten-Stift, Marien-Magdalenen-Kloster und Altendank
Branche: Gesundheitsbranche
1000 Beschäftigte
Im Alter fit zu bleiben ist eine große Herausforderung. Im Hospital zum Heiligen Geist gibt es nun durch die Kooperation mit dem Schweizer Start-up Sphery einen neuen Ansatz, welcher neben den gesundheitsfördernden Aspekten auch die intrinsische Motivation von Senior*innen fördert und als Ort der Begegnung fungiert. Mit dem ExerCube hat die Stiftung nun einen generationsübergreifend erfolgreichen Weg gefunden.
Die größten Herausforderungen für dieses Projekt bestanden in dem hohen Kostenaufwand und in der Raumfindung, die durch die Folgen der Covid-Pandemie erschwert wurde. Die fehlende Anerkennung von E-Sports in Deutschland macht das Auffinden von Fördergeldern für „Mixed Reality“ Konzepte äußerst schwierig. Zudem gibt es keine Förderung oder Anerkennung durch Krankenkassen.
Durch den Kontakt auf einer Gesundheits- und Fitnessmesse mit dem Schweizer Start Up Sphery und der möglichen Förderung für 3 Jahre, fand der ExerCube schließlich Einzug in die Stiftung. Zusätzlich musste der ExerCube, welcher eigentlich für Leistungssportler*innen entwickelt wurde, mit Hilfe des Schweizer Entwickler*innen-Teams an die Bedürfnisse von Senior*innen angepasst werden.
Die Senior*innen werden bei der Nutzung des ExerCubes von Physiotherapeut*innen und Fitnesstrainer*innen angeleitet. Es werden mehrere Programme zur Leistungssteigerung angeboten und durch kurze 10–20-minütige Übungseinheiten werden Koordinationsfähigkeit, Beweglichkeit, Gleichgewichtssinn und Reaktionsvermögen trainiert. Besonders sticht dieses Projekt dadurch hervor, dass Senior*innen durch den spielerischen Ansatz intrinsisch motiviert werden. Zudem bietet der ExerCube auch die Option, mit Familie und Freund*innen als Freizeitaktivität genutzt zu werden wird. Aktuell ist die Stiftung auf der Suche nach Lösungen für eine Weiterfinanzierung des Projekts nach Ablauf des Förderzeitraums.
Zusätzlich zur Leistungssteigerung und der damit einhergehenden Erhöhung der Lebensqualität fungiert der ExerCube auch als Ort der Begegnung, an dem sich die Benutzer*innen auch mit ihren Kindern und Enkelkindern sowie untereinander messen können, was einen großen positiven Effekt für das Sozialleben innerhalb der Stiftung zu Folge hat.
Stiftung bürgerlichen Rechts Hospital zum Heiligen Geist mit Oberalten-Stift, Marien-Magdalenen-Kloster und Altendank
Ansprechperson: Nizar Müller
Tel.: 040 60601 – 115
Praxispartner: Reinhold Mendritzki Kaltwalzwerk GmbH & Co. KG
Branche: Stahlindustrie
Über 900 Mitarbeitende an 7 Standorten weltweit
Das Kerngeschäft der Reinhold Mendritzki Kaltwalzwerk GmbH &Co. KG liegt in der Verarbeitung von Stahl. Neben der Produktion steht das Wohl und die Gesundheit der Belegschaft an erster Stelle. So wurde es sich zur Aufgabe gemacht, gemeinsam mit den Mitarbeitenden an einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu arbeiten. Dabei wurde viel Wert auf Transparenz gelegt, um alle Beschäftigten für einen erfolgreichen Projektverlauf gewinnen zu können
Die demografische Entwicklung wirkt sich auch auf das Kaltwalzwerk in Bochum aus. Mitarbeitende sind im Schnitt 46 Jahre alt. Die Herausforderung besteht insofern auch darin, Arbeitsbedingungen so zu gestalten, dass diese auch in höherem Alter nicht zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen
Zuerst wurden die Mitarbeitenden durch eine Gefährdungsbeurteilung zu psychischen Belastungen befragt. Doch es sollte mehr getan werden als die gesetzlich vorgeschriebenen Maßnahmen gut umzusetzen: Bei Arbeitsplatzbegehungen im Rahmen von Wiedereingliederungsmaßnahmen wurden mögliche Gefährdungen sichtbar. Wichtig waren dabei stets die konstruktive Einbeziehung der Mitarbeitenden und die Transparenz im Prozess.
Gemeinsam mit den Mitarbeitenden wurden Gefahrenquellen identifiziert und mögliche Lösungen erarbeitet. Die Mitarbeitenden aktiv am Prozess teilnehmen zu lassen, zielte auf eine bestmögliche Umsetzung der Maßnahmen ab und darauf, die Nachhaltigkeit des Projekts zu stärken. Neben Maßnahmen zur Optimierung der Arbeitsplätze (z.B.: augenschonende Lichtverhältnisse) wurden auch die konkreten Arbeitstätigkeiten analysiert; nach Möglichkeit wurden einzelne Arbeitsschritte zusammengelegt und körperlich belastende Arbeitshandlungen - durch Einbezug neuer Technologien - minimiert. Die Tätigkeitsprofile veränderten sich folglich: Körperlich fordernde Arbeiten wurden maschinell ersetzt und die Mitarbeitenden zur Überwachung der Maschinen eingesetzt. Beispielsweise wurde eine Hebehilfe installiert, welche schwere Paletten hebt, sodass ein rückenschonenderes Arbeiten ermöglicht ist. Hierdurch wird die Tätigkeit auch in höherem Alter effizient umsetzbar. Zudem wurden Schulungen für Mitarbeitende angeboten, Firmenläufe organisiert und ein Podcast, der speziell auf die Belegschaft zugeschnitten ist, thematisiert gesundheitsbewusstes Arbeiten - bzw. Leben.
Der Erfolg des Projekts zeigte sich insbesondere in der Zufriedenheit der Beschäftigten, die nach der Umsetzung der Maßnahmen deutlich angestiegen ist. Auch der Krankenstand aufgrund von Überlastung scheint zurückgegangen zu sein, auch wenn hier aufgrund der Corona-Pandemie nur eine Einschätzung erfolgen kann.
Reinhold Mendritzki Kaltwalzwerk GmbH & Co. KG
Ansprechperson: Christian Mundt
c.mundt@mendritzki.de
Herscheider Str. 102
58840 Plettenberg
Praxispartner: Evonik Industries AG
Branche: Spezialchemie
rund 34.000 Beschäftigte
Das WinTwins-Projekt ist ein Kooperationsprojekt zwischen der Sportstiftung NRW und dem Unternehmen Evonik Industries AG. Ziel des Projektes ist, dass junge Hochleistungssportler*innen Anschluss auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt halten und zugleich ihre sportlichen Ziele weiterverfolgen können. Gleichzeitig ist es eine innovative Lösung für Unternehmen wie Evonik, frühzeitig Fachkräfte zu gewinnen und zu binden.
Das Projekt steht vor der Herausforderung, trotz der begrenzten Zeit und Verfügbarkeit der Sportler*innen aufgrund ihres Trainingsplans eine adäquate berufliche Entwicklung zu ermöglichen. Die Kooperationen mit Unternehmen müssen so gestaltet werden, dass es für beide Seiten eine überzeugende Verbindung wird. Von den Unternehmen wird ein besonderes Maß an Flexibilität hinsichtlich des Einsatzes der Sportler*innen erwartet. Evonik nimmt diese Herausforderung an und hat sehr positive Erfahrungen gemacht.
Nach Workshops zwischen dem Evonik HR Special Sourcing Team und der Sportstiftung NRW startete die Projektumsetzung. Der Fokus lag auf Kompetenzfeststellung und -entwicklung, um eine gemeinsame Vision in der Auswahl und Unterstützung von Talenten zu erlangen. Anschließend wurde der Kontakt zwischen einzelnen, von der Sportstiftung NRW geförderten, Sportler*innen und HR Special Sourcing hergestellt, um diese zu beraten und im Bewerbungsprozess zu begleiten
Mittels einer auf die erwähnten Herausforderungen zugeschnittenen Kommunikationsstrategie werden insbesondere die positiven Effekte, die die Praktika der Stipendiat*innen im Unternehmen haben, dargestellt: Es werden Intranet- und Internetartikel veröffentlicht, Artikel in der Mitarbeiterzeitung sowie Postings auf Social Media. Zudem geht HR Special Sourcing proaktiv auf Fachbereiche mit Personalbedarfen zu, die zu Kandidat*innen der Sportstiftung NRW passen, um diese erfolgreich zu vermitteln.
Neben der Begleitung der Sportler*innen im Bewerbungsprozess durch HR Special Sourcing, wird die Zielgruppe der Stipendiat*innen auf der Homepage der Sportstiftung NRW auf das Kooperationsprojekt aufmerksam gemacht. Zudem hat die Sportstiftung NRW eine Onlineplattform für den Austausch zwischen interessierten geförderten Sportler*innen und Kooperationsunternehmen eingerichtet.
Durch das Projekt ist der Bewerbungsprozess der Stipendiat*innen nahtlos in die HR Abläufe integriert. Evonik gewinnt potentielle Fach- und Führungskräfte und fördert die Zwillingskarriere der Sportler*innen. Das Netzwerk ermöglicht die Weitervermittlung von Studierenden an kooperierende Unternehmen. Die Kooperation mit der Sportstiftung NRW besteht fortwährend, inklusive der Finanzierung von fünf Stipendien.
Evonik Industries AG
Ansprechpersonen: Sondra Küper & Eun-Ok Busch
sondra.kuper@evonik.com
eun-ok.busch@evonik.com
Rellinghauser Straße 1-11
45128 Essen
Praxispartner: BR Berlin Recycling GmbH
Branche: Stadtreinigung/Abfallwirtschaft
490 Beschäftigte
Entsorgungslogistik und KI - passt das zusammen? Als größter kommunaler Papier und Glasentsorger mit 500 Mitarbeitenden und 160 Fahrzeugen im Einsatz, arbeitet die Berlin Recycling GmbH bei der Tourenplanung und beim Matching zwischen Strecke und Fahrpersonal erfolgreich mit künstlicher Intelligenz. Ausschlaggebend waren neben erzielter Zeitersparnis und Effektivität vor allem gesundheitliche Faktoren und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden.
Fachkräftemangel und hohe Fluktuation, steigendes Alter des Fahrpersonals sowie eine zunehmende Anzahl von Beschäftigten mit Leistungseinschränkungen bei hoher körperlicher Belastung waren die Motive für neue Ansätze zur Gesundheitsprävention und Fachkräftebindung. Hinzu kam die vermehrte Unzufriedenheit der Mitarbeitenden aufgrund unvorhersehbarer Tourendauern in der komplexen und heterogenen Siedlungsstruktur Berlins bei einem stadtweiten Full-Service.
Die Tourenplanung beschränkte sich bis dato allein auf die Behälter- und Fahrzeugebene und machte eine zeitintensive Nachbearbeitung notwendig. Auch wurden vorher personalbezogene Kriterien wie Präferenzen und Alter außer Acht gelassen. Es wurde Zeit für eine umfassende Umstrukturierung des Prozesses. Hierfür wurden Start-Ups als geeignete Kooperationspartner ausgemacht, um innovative Ideen in die Tourenplanung einzubringen.
Umgesetzt wurden zwei Projekte mit dem Gesamtziel der Schaffung eines smarten Systems zur Erstellung intelligenter, selbstplanender Touren inklusive Mitarbeitermatching und Prognosen für Neukunden.
Projekt 1 fokussierte das Tourenmatching, folglich die bestmögliche Kombination aus Fahrer*in und Tour. Erhoben wurden diverse personen- und streckenbezogene Parameter, ferner individuelle Gebiets- und Streckenbewertungen sowie Präferenzen. Die Datenerhebung geschah per App auf freiwilliger Basis, die Mitarbeitenden wurden frühzeitig vor Projektbeginn sensibilisiert und informiert.
Projekt 2 sollte die Tourenplanung durch die Erfassung realer Vorholzeiten optimieren. Letztere bezeichnen die - je nach Standort stark variierende - zeitliche Dauer, den Müllbehälter zu holen, zu entleeren und an den Ursprungsort zurückzubringen. Erhoben wurden Vorholzeiten von über 100.000 Ladestellen mittels GPS-Geräten, die von den Fahrer*innen während ihrer Tätigkeit getragen wurden. Die dadurch ermittelten Daten boten die Grundlage für die Routenplanung und -bereitstellung sowie für Anpassungen in der Gebietsplanung.
Erste Erfolge durch die Nutzung von KI-Anwendungen zeigen sich in Form höherer Effektivität, besserer Planbarkeit sowie gesteigerter Zufriedenheit der Beschäftigten. Zeitliche Abweichungen von Tourenplanungen wurden um 70 Prozent reduziert. Durch die Umsetzung der Projekte wurden erste Kompetenzen mit KI-gestützten Werkzeugen aufgebaut, welche die Grundlage für weitere Innovationen darstellen.
BR Berlin Recycling GmbH
Ansprechperson: Christian Schwebskirchl
christian.schwebskirchl@berlin-recycling.de
Monumentenstr. 14
10829 Berlin
Praxispartner: Volksbank Ulm-Biberach eG
Branche: Genossenschaftliche Bankengruppe
657 Beschäftigte
Die Volksbank Ulm-Biberach verzeichnet, wie viele Unternehmen, einen Fachkräftemangel. Um dieser Herausforderung zu begegnen, hat die Bank ein Programm aufgelegt, um Quereinsteiger*innen für die Bank zu begeistern. Insbesondere Beschäftigte aus dem Handel bringen durch den geübten Umgang mit Kunden, gute Voraussetzungen mit. Für das Recruiting von Quereinsteiger*innen hat die Personalabteilung den Prozess bedarfsspezifisch und individuell gestaltet.
Die fachliche Integration von Quereinsteiger*innen beansprucht mehr personelle Ressourcen und verursacht höhere Kosten für Schulungen als bei Einstellung ausgebildeter Bankkaufleute. Auf der personalen Ebene ist die kollegiale Akzeptanz gegenüber den Quereinsteiger*innen die Herausforderung für eine erfolgreiche Integration der fachfremden Kolleg*innen ins Team der Belegschaft.
Entwicklung eines Anforderungsprofils für das Recruiting sowie eines Einarbeitungsprogramms für Quereinsteiger*innen. Recruiting erfolgt über Portale wie Stepstone und im Intranet der Volksbank Ulm-Biberach. Zusätzlich wird ein möglicher Quereinstieg in Personalkampagnen kommuniziert.
Um dem wachsenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken, werden Jobmöglichkeiten für Quereinsteiger*innen angeboten. In Personalkampagnen werden Plakate mit erfolgreichen Karrierebeispielen präsentiert. Darüber hinaus finanziert die Bank bspw. Deutschkurse für neue Mitarbeitende mit niedrigem Sprachniveau. Auf diese Weise sollen neue Mitarbeitende schnell in das Unternehmen integriert und mit den Arbeitsprozessen vertraut gemacht werden.
Einige Quereinsteiger*innen haben bereits erfolgreich Karrieren im Unternehmen gemacht. Zur Unterstützung bei der Integration und Einarbeitung der Quereinsteiger*innen soll eine Führungskraft zum Gesamtbank-Coach weitergebildet werden. Ziel ist es, dass alle Quereinsteiger*innen innerhalb eines halben Jahres für den Kundenservice arbeitsfähig sind. Dabei besteht ein ständiger Kontakt zwischen neuen Mitarbeitenden und dem Unternehmen (Austausch mit Führungskraft alle 1-2 Wochen, Mentor*in begleitet Quereinsteiger*in).
Volksbank Ulm-Biberach eG
Ansprechperson: Richard Geiselhart
richard.geiselhart@volksbank-ulm-biberach.de
Frauenstraße 60
89073 Ulm
Praxispartner: AOK - Die Gesundheitskasse in Hessen
Branche: Gesundheitswesen/ Sozialversicherung
rund 4.000 Beschäftigte
In vielen Unternehmen herrscht eine geschlechterspezifische Ungleichverteilung, besonders bei Führungspositionen. Um zu erfahren, warum das so ist und genau zu beleuchten, was Führung eigentlich attraktiv macht, hat die AOK Hessen mit dem Projekt „Geschlechtsspezifischen Attraktivitätsfaktoren von Führung“ die Hintergründe dafür untersucht und Maßnahmen identifiziert, die die Attraktivität von Führungspositionen für beide Geschlechter steigern sollen.
Klassische Vorstellungen von Führung sind weiterhin stark in der Gesellschaft verankert. Stereotypisierungen können dabei als mentale Barrieren wirken und insbesondere Frauen daran hindern, ihr Potenzial zu erkennen und einzusetzen. Auch Rahmenbedingungen wie z.B. Arbeitszeit oder die Frage der Vereinbarkeit können Einfluss auf die Attraktivität von Führung haben. Der demografische Wandel erfordert die Nutzung aller Potenziale im Unternehmen.
Um Ursachen für Unterrepräsentanz von Frauen in Führung und Aussagen zur Attraktivität von Führung zu erhalten, wurden Datenanalysen, Interviews und Workshops durchgeführt. Daraus wurden verschiedene Handlungsfelder wie z.B. „Erste Einblicke in Führung erhalten“, „In Führung stabilisieren“ und „Führungskultur leben“ entwickelt.
Mithilfe des Projekts werden Maßnahmen und Rahmenbedingungen geschaffen, um Führung attraktiver zu gestalten. Für die AOK Hessen sind z.B. wichtige Aspekte, bereits während des internen Studiums Einblicke in Führung zu ermöglichen oder dies durch Hospitationen von Mitarbeitenden zu fördern. Weiterhin ist es essenziell, den Einstieg in Führung bereits vor, aber vor allem auch während der ersten 12 Monate intensiv zu begleiten und Unterstützung in der Führungsrolle zu bieten. Durch Vorbilder, die Führungskultur positiv leben und vermarkten, werden Anreize für Mitarbeitende geschaffen, sich eine Führungsrolle zuzutrauen.
Durch die Transparenz von Führungsaufgaben, die individuellen Unterstützungsangebote beim Einstieg, die Verbesserung von Rahmenbedingungen und die Erprobung neuer Führungsmodelle wie zum Beispiel „Lead Management“ konnten bereits erste Erfolge erzielt werden. Es wird weiter daran gearbeitet, den Frauenanteil in Führung und die Attraktivität von Führung kontinuierlich zu steigern.
AOK – Die Gesundheitskasse in Hessen
Ansprechpersonen: Regina Loosen und Marion Reisinger-Klaft
regina.loosen@he.aok.de
marion.reisinger-klaft@he.aok.de
Basler Straße 2
61352 Bad Homburg v.d.H.
Beyzanur Bayrak / Fatma Sirin
Praxispartner: Otto (GmbH & Co. KG)
Branche: Handels- und Dienstleistungsunternehmen
ca. 6240 Beschäftigte
Der demografische Wandel wird in der Mehrgenerationen-Arbeitswelt zunehmend deutlich. Das generationenübergreifende Netzwerk #experienced als eines der Diversity-Netzwerke bei Otto (GmbH & Co. KG) ist ein Zusammenschluss von engagierten Mitarbeitenden. Sie haben die Initiative ergriffen, insbesondere die älteren Professionals im Unternehmen vielfältig mit Workshops, altersdiversen Teams und Tandems, Vorträgen und weiteren Projekten zu unterstützen.
Durch Umstrukturierungen aufgrund von Digitalisierung und Automatisierung fallen regelmäßig Arbeitsbereiche weg. Mitarbeitende übernehmen neue Aufgaben oder starten sogar komplett neu. Hierbei kann es auch zu Überforderungen kommen – Ältere wie jüngere Mitarbeitende wünschen sich bei solchen Herausforderungen Unterstützung. V. a. der Wissenstransfer spielt eine große Rolle. In Umbruchphasen gehen schnell Wissen und informelle Netzwerke verloren.
Um ein positives Changemanagement in diesen Transformationen zu gewährleisten und dabei Vorurteilen von zu jung/zu alt entgegenzuwirken, wurde die Initiative gegründet. Zu Beginn stand die Frage im Zentrum, was gegen die traditionellen Generationenstereotype getan werden kann. Das Netzwerk #experienced setzt seit über fünf Jahren das Vorhaben um, das Bewusstsein für dieses Thema zu stärken und eine Anlaufstelle für Altersdiversität im Unternehmen wie außerhalb zu sein.
Die Mehrgenerationenarbeit der Zukunft konstruktiv mitgestalten, für das Thema Altersdiversität sensibilisieren und eine gute Zusammenarbeit zwischen Alt und Jung fördern. Mit diesem Ansatz ist das Netzwerk #experienced bereits eine zentrale Anlaufstelle zur Entwicklung vielfältiger Angebote zu Veränderungs- und Wissensmanagement. Für den Austausch wird auf eine Feedbackund Kommunikationskultur im Unternehmen viel Wert gelegt. Mit externen sowie internen Expert*innenvorträgen, E-Learnings, Workshops, Kooperationen und vielfältigen Weiterbildungen wird die Netzwerkarbeit vorangetrieben und auch nach außen verlängert. Aufgrund ihrer Vorbildfunktion werden besonders die Führungskräfte mit verschiedenen Angeboten für Diversität sensibilisiert. Für die Wissensweitergabe sind Konzepte des Reverse Mentoring (Alt lernt von Jung) und generationenübergreifende Tandemarbeit von Bedeutung. Jede*r hat eine bereichernde Rolle und profitiert durch die respektvolle Zusammenarbeit miteinander.
Mit dem personell stabilen Kernteam werden immer mehr Mitarbeitende aktiv erreicht und der Netzwerkgedanke weit über das Unternehmen hinaus in die norddeutsche Region getragen und Profis wie Netzwerke aus ganz Deutschland bzw. dem deutschsprachigen Raum zusammengebracht. Die wachsende Wirkung zeigt sich somit im Unternehmen und der Gedanke der Dichotomie zwischen Jung und Alt hebt sich Schritt für Schritt auf. Auf diese Weise werden auch Generationen-Netzwerke in anderen Unternehmen positiv inspiriert.
Otto GmbH & Co. KG
Ansprechpersonen: Dr. Leonie Koch und Silke Markward
leonie.koch@otto.de
silke.markward@otto.de
Otto GmbH & Co. KG
Werner-Otto-Straße 1-7
22179 Hamburg
Sofia Gherardelli
Praxispartner: Das Alexianer Hotel am Wasserturm
Branche: Hotellerie
30 Beschäftigte
Das Alexianer Hotel in Münster ist ein Inklusionsbetrieb, der es Menschen mit und ohne Beeinträchtigung ermöglicht, miteinander zu arbeiten. Dadurch gewährleisten sie eine offene Teilhabe.
Die Herausforderung liegt darin, Menschen aufzuzeigen, dass eine Inklusion auf dem Arbeitsmarkt möglich ist. Menschen mit Beeinträchtigung sollen die Chance haben, dauerhaft am Arbeitsleben teilhaben zu können und am ersten Arbeitsmarkt beschäftigt zu werden.
Alle öffentlichen Bereiche im Alexianer Hotel am Wasserturm sind barrierefrei gestaltet und für Mitarbeitende sowie Gäste mit körperlichen Einschränkungen problemlos zugänglich. Darüber hinaus gibt es Aufzüge im Haus und alle Zimmer sind mit Rollstühlen oder Rollatoren befahrbar, sodass es weder für Service noch Gäste Zugangsbeschränkungen gibt. Jede*r soll eingebunden werden und alle Barrieren umgehbar sein. Mitarbeitende, die eine Hörbehinderung haben, bekommen im Auftrag des LWL Unterstützung vom IFD (Integrationsfachdienst). Ein*e Dolmetscher*in hilft beim Übersetzen und bei wiederkehrenden Terminen, um die Kommunikation im Arbeitsalltag zu optimieren. Mitarbeitende mit einer Sehbehinderung erhalten Hilfsmittel für einen sicheren Umgang mit dem Computer. So können sie z.B. den Bildschirm vergrößern oder die Schrift besser lesbar machen.
Um Menschen mit Beeinträchtigung in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren, wurde in dem Hotel eine barrierefreie Umgebung geschaffen. Menschen mit und ohne Beeinträchtigung sollen ein Team bilden und nach fachlicher Qualifikation und persönlichen Möglichkeiten in den Arbeitsalltag eingebunden werden. Auf diese Weise entsteht ein offener und wertschätzender Arbeitsplatz
Die Arbeit mit Menschen, die eine Beeinträchtigung oder Erkrankung haben, ist von großem Nutzen, sowohl für den individuellen Mitarbeitenden wie auch für den Arbeitsmarkt. Dabei treten vielfältige Talente zu Tage, die zeigen, dass man Menschen mit Beeinträchtigung auf dem Arbeitsmarkt nicht von vornherein ausschließen sollte. Das Alexianer Hotel als Inklusionsbetrieb bietet eine vergleichbare Qualität und Services an wie gängige Hotels, was von seinen Gäst*innen bestätigt wird.
Das Alexianer Hotel am Wasserturm
Ansprechperson: Ramona Hattebuer
r.hattebuer@alexianer.de
Das Alexianer Hotel am Wasserturm
Alexianerweg 9
48163 Münster
Marla d’Hone / Noé Bini / Fabio de Oliveira Coutinho
Aufgrund des Wunsches nach generationsübergreifendem Austausch haben die Mitarbeitenden der edding AG das Projekt „Nachhaltiges Generationsmanagement“ initiiert. Ziel war es, generationsspezifische Bedürfnisse der Mitarbeitenden zu erfahren (insbesondere der älteren Mitarbeitenden), den Generationsaustausch zu fördern und den Wissenstransfer zu stärken. Das Projekt richtete sich an alle deutschen Standorte des Unternehmens. Dazu gehören ein Produktionsstandort, zwei Vertriebsstandorte sowie das Stammhaus.
Aufgrund des Wunsches nach generationsübergreifendem Austausch haben die Mitarbeitenden der edding AG das Projekt „Nachhaltiges Generationsmanagement“ initiiert. Ziel war es, generationsspezifische Bedürfnisse der Mitarbeitenden zu erfahren (insbesondere der älteren Mitarbeitenden), den Generationsaustausch zu fördern und den Wissenstransfer zu stärken. Das Projekt richtete sich an alle deutschen Standorte des Unternehmens. Dazu gehören ein Produktionsstandort, zwei Vertriebsstandorte sowie das Stammhaus.
Zu Beginn des Projekts wurde eine Fachexpertin engagiert sowie Fachkenntnisse durch Recherche in den sozialen Medien eingeholt. Zusammen mit der Expertin wurde ein Fragebogen zu den oben genannten Bereichen und den Bedürfnissen, Problemen sowie Erwartungen entwickelt. Die Mitarbeitenden wurden zu freiwilligen Interviews aufgerufen und haben diese in einer großen Vielzahl wahrgenommen. Zu Beginn wurde die Babyboomer-Generation befragt, im weiteren Schritt wird die Generation 20–45 Jahre befragt.
In Zusammenarbeit mit der Fachexpertin und auf Grundlage der Interviews, wurden mehrere Handlungsempfehlungen ausgesprochen. Für die Mitarbeitenden werden verschiedene Gesundheitsmaßnahmen angeboten bzw. das Programm ausgeweitet. In Planung sind Stammtische für Mitarbeitende, z. B. für die Unterstützung bei digitalen Themen oder zum Austausch für ehemalige Mitarbeitende sowie die Umsetzung eines neuen „Offboarding-Prozesses“ und die Installation eines Pflegelotsen.
Es liegt eine Studie zur Unternehmenskultur der befragten Generationen vor, in der insbesondere auf die Bedürfnisse und Erwartungen eingegangen werden konnte. Die Mehrzahl der Mitarbeitenden konnte sich eine Weiterarbeit nach Eintritt in den Ruhestand in abgewandelter Form im Unternehmen vorstellen. Die Werte des Familienunternehmens wirken somit auch in die nachberufliche Phase. Derzeit konzentriert sich das Unternehmen auf die Umsetzung der Maßnahmen.
edding AG / Legamaster GmbH
Ansprechperson: Stephanie Duwe
sduwe@edding.de
sduwe@legamaster.de
edding AG/ Legamaster GmbH
Bookkoppel 7
22926 Ahrensburg
Ayse S. Döngel / Melike S. Gümüsoluk
Praxispartner: thyssenkrupp / thyssenkrupp Senior Experts GmbH
Branche: Industriekonzern
96.000 Beschäftigte
Gemeinsam mit Arbeitnehmenden, die in den Ruhestand gehen, verlässt wertvolles Wissen die Konzerne und Arbeitsplätze. Neue Mitarbeitende sind in Zeiten des zunehmenden Fachkräftemangels schwer zu finden. Um dem Verlust von Wissen und Erfahrung gegenzusteuern, beschäftigt thyssenkrupp – mit dem Tochterunternehmen thyssenkrupp Senior Experts GmbH – ehemalige Arbeitnehmende.
Im Zuge der Verrentung der Babyboomer-Generation, verlassen viele Arbeitnehmende gleichzeitig den Konzern und mit Ihnen geht auch das erworbene Wissen. Das Gleichgewicht an Wissen und Personal geht gewissermaßen verloren und es entsteht eine Knappheit an qualifizierten Mitarbeitenden, welche durch junge Arbeitnehmende nicht überganslos gedeckt werden kann.
Da in allen Segmenten von thyssenkrupp oft spezielles und spezifisches Wissen gefragt ist, gehen diese Expertise und Erfahrung mit den pensionierten Mitarbeitenden teilweise verloren. Aus diesem Grund wurde nach einem Weg gesucht, das Wissen und die Erfahrung der Pensionierten zu behalten und den sofortigen Wissens- und Erfahrungsverlust zu verhindern bzw. zu verlangsamen. Als Konsequenz wurde das Tochterunternehmen „thyssenkrupp Senior Experts GmbH“ im Jahre 2016 gegründet.
Die Suche nach den sogenannten ,,Senior Experts´´ ist nicht Arbeitsmarkt übergreifend, sondern umfasst lediglich ehemalige Mitarbeitende des thyssenkrupp Konzerns. Diese werden beim Übergang in die Rente mit ihrem Einverständnis in eine Datenbank aufgenommen. Sollte es zu einem Bedarf seitens des Unternehmens an erfahrenen Arbeitnehmenden kommen, werden die entsprechenden Senior Experts kontaktiert.
Alle Senior Experts stehen für Einsätze zur Verfügung und werden je nach Bedarf und persönlicher Disponibilität eingestellt. Es herrscht großes Vertrauen zwischen den Senior Experts und den anfragenden thyssenkrupp Unternehmen, da häufig bereits eine jahrelange Zusammenarbeit besteht und beide Seiten an einer weiteren zeitweisen Zusammenarbeit interessiert sind.
thyssenkrupp / thyssenkrupp Senior Experts GmbH
Ansprechperson: Marc Münstermann
marc.muenstermann@thyssenkrupp.com
thyssenkrupp / thyssenkrupp Senior Experts GmbH
thyssenkrupp Allee 1
45143 Essen
Sena Öney / Oumaima Doudouh
Praxispartner: Deutsche Bahn
Branche: Verkehr/Logistik
Über 320.000 Beschäftigte
Die Deutsche Bahn hat sich 2019 dem Thema Generationenmanagement angenommen. Ein Grund hierfür ist die große Personenvielfalt im Unternehmen: Über 320.000 Mitarbeitende mit bis zu vier Generationen unter einem Dach. Ein Hauptgrund für die Einführung war u.a. das Miteinander unter den Generationen zu stärken, mögliche Konflikte zu vermeiden und Besonderheiten der verschiedenen Generationen als Chancen zu nutzen.
Die größte Herausforderung zwischen Generationen besteht in der Kommunikation. Hier kommt es leicht zu Stereotypisierungen oder internen Herausforderungen, wenn z. B. unterschiedliches Knowhow im Umgang mit Technik vorliegt. Ebenso gibt es unterschiedliche Bedürfnisse und Wünsche zwischen den jüngeren und älteren Mitarbeitenden, z. B. im Bereich der Zusammenarbeit. Diesen unterschiedlichen Herausforderungen in verschiedenen Arbeitsbereichen will die Deutsche Bahn mit ihrem Projekt entgegenwirken.
Der erste Schritt für die Umsetzung eines guten Generationenmanagements entstand aus der Aufstellung einer Projektgruppe. Bei rund 52 Tätigkeiten der deutschen Bahn wurde darauf geachtet, dass jedes Geschäftsfeld an der Teilhabe des Projekts beteiligt ist. Es bildete sich ein Team aus 24 Mitgliedern aus beispielsweise Bereichen des Gesundheitsmanagements und der Kommunikation.
Zur Lösung der Generationenbedürfnisse wurde ein spezieller Werkzeugkoffer entwickelt. Dieser beinhaltet Weiterbildungen, Vernetzungen, Events und Entwicklungen in Form von beispielsweise Talentprogrammen. Sowohl Führungskräften als auch Mitarbeitenden bietet sich die Möglichkeit, an Angeboten teilzunehmen. Zur Veranschaulichung wurden Generationsvertretende aus allen vier Generationen abgebildet.
Eine erfolgreich umgesetzte Aktion nennt sich ,,Kaffee mal anders“: Kaffee-Gutscheine wurden nach Zugehörigkeit einer Generation beschriftet und verteilt. Die Bedingung für die Einlösung eines Gutscheins ist die Einlösung gemeinsam mit einer anderen Generation. Auf diese Weise wurde der Austausch angeregt. Die Aktion fand sehr großen Anklang. Ein weiteres Angebot ist das Mentoring, sowie das Reverse Mentoring, in dem ein Wissenstransfer von jüngeren zu älteren Menschen erfolgt.
Deutsche Bahn
Ansprechperson: Katharina Greiff
Katharina.greiff@deutschebahn.com
Deutsche Bahn AG
Potsdamer Platz 2
10785 Berlin
Tabea Arnoldi / Jonas Sandmann
Praxispartner: Berliner Stadtreinigung AöR (BSR)
Branche: Stadtreinigung/Abfallwirtschaft
rund 6.000 Beschäftigte
Die Alterung von Belegschaften stellt insbesondere Unternehmen mit einem hohen Anteil körperlich belastender Arbeitsplätze vor vielfältige Herausforderungen. Die Berliner Stadtreinigung (BSR), das größte kommunale Abfallwirtschaftsunternehmen in Deutsch-land, verfolgt eine nachhaltige Integrationsstrategie, um leistungsgewandelten Beschäftigten eine dauerhafte Weiterbeschäftigung zu bieten.
Insbesondere die Arbeit bei Müllabfuhr und Straßenreinigung ist immer noch von hohen körperlichen Belastungen geprägt. In Verbin-dung mit individuellen Dispositionen, altersbedingten Veränderungen oder privaten Entwicklungen können bei den Beschäftigten mit der Zeit Leistungseinbußen auftreten. Nicht selten ist dies auch mit längeren Arbeitsunfähigkeitszeiten verbunden. Für die BSR ist die Weiterbeschäftigung dieser Mitarbeitenden in einer adäquaten Tätigkeit wichtiger Teil der sozialen Verantwortung – wohlwissend, dass damit auch Mehrkosten verursacht werden, die sich auf Gebühren auswirken können. Angesichts dieser Entwicklung verfolgt das Unternehmen ein systematisches Gesundheits- und Eingliederungsmanagement.
Um die Integration von Beschäftigten mit Leistungseinschränkungen sowohl wertschöpfend als auch wertschätzend zu gewährleisten, wurden ab 2016 zusätzliche Maßnahmen ergriffen und die Abteilung Integration gegründet. Ihre Aufgabe ist es, leistungsgewandelte Beschäftigte temporär oder dauerhaft im Betrieb zu vermitteln.Ergänzend wurde geprüft, welche externen Dienstleistungen hinsichtlich einzusparender Kosten, geringer Belastungsintensität und spezieller Fähigkeiten besonders geeignet für diese Beschäftigtengruppe erschienen.
Im Rahmen eines Inklusionsprojekts „Grünteam“ wurden 10 Stellen für die interne Liegenschaftspflege eingerichtet. Erfolgreich war das Projekt auch deshalb, weil die Motivation durch die gegenseitige Unterstützung im Team, das selbstorganisierte Arbeiten und die personelle Qualifizierung gestärkt werden konnte und eine Überforderung der Beschäftigten vermieden wurde. Darüber hinaus wur-den Geräte wie Mähmaschinen angeschafft, die eine besonders große ergonomische Ent-lastung versprachen und den Beschäftigten ein belastungsarmes Arbeiten ermöglichten.
Das BSR-Liegenschaftsteam wird von allen Seiten überaus positiv bewertet. Die Teilnehmenden schätzen die Chance, bei ihrer Arbeitgeberin weiter einer produktiven Tätigkeit nachgehen zu können. Das stressentzerrte Arbeiten, das ihnen entgegengebrachte Verständnis sowie die gelebte Kollegialität hinterlassen bei den „Grünteam“-Beschäftigten ein bleibendes Gefühl der Wertschät-zung. Anwohner*innen schätzen zudem die akkurate Arbeit des Teams und das gepflegte Erscheinungsbild der anliegenden BSR-Lie-genschaften. Für die BSR zeigt sich die Wirksamkeit der Maßnahme vor allem in einer Reduktion von Fehlzeiten und in der zuverlässigen Erfüllung der übertragenen Aufgaben. Außerdem konnte durch die interne Übernahme der Tätigkeiten die Vergabe an externe Dienstleister eingespart werden. Auch aus diesem Grund wird das Projekt als großer Erfolg gewertet, der mit weiteren ähnlichen Vorhaben verstetigt werden soll.
Berliner Stadtreinigung AöR (BSR)
Ansprechperson:
Birgit Lehmann (Abteilungsleiterin Gesundheitsmanagement Integration)
030 7592-4900
birgit.lehmann@bsr.de
Luisa Tiemann / Emily Weidle
Praxispartner: nwb Verlag
Branche: Verlag für Steuer- und Wirtschaftsrecht
309 Beschäftigte
Viele Unternehmen scheuen den Aufwand eines systematischen Wissenstransfers und übersehen dabei Chancen für die Wissens-geber*innen, die Wissensnehmer*innen und das Unternehmen. Wenn langjährige Angestellte ein Unternehmen verlassen, geht meist auch ihr Erfahrungswissen verloren. Der nwb Verlag geht einen anderen Weg: mit einem Vorlauf von bis zu drei Jahren wird das Wissen der Beschäftigten im Rahmen eines strukturiertenTransfersgesichert.
Die Generation der „Baby-Boomer” verlässt in absehbarer Zeit den Arbeitsmarkt. Dies verursacht einen personellen Einschnitt, der auf allen Ebenen bemerkbar sein wird, so auch im nwb Verlag. Das Unternehmen muss sich der Herausforderung stellen, das spezifische Wissen, die Erfahrungen und die sozialen Netzwerke der scheidenden Beschäftigten zu sichern, weiterzugeben und zu erweitern.
Sobald bekannt ist, dass ein*e Beschäftigte*r auf einer Schlüsselposition das Unternehmen absehbar verlassen wird (z.B. aufgrund von Rente oder bei internem Jobwechsel), wird ein Wissenstransfer initiiert. Das so entstehende Zeitfenster von rund einem Jahr wird bewusst genutzt, um einen nahtlosen Übergang zu schaffen. Unterstützung holt sich der nwb Verlag bei einem externen Experten. Gemeinsam wird der Weg für einen erfolgreichen Wissenstransfer erarbeitet.
Ein strukturierter Wissenstransfer läuft in verschiedenen Schritten ab. In einem Gespräch zwischen dem externen Experten und der Führungskraft werden zunächst die Anforderungen an die neu zu besetzende Stelle identifiziert. Im zweiten Schritt werden dann in mehreren Treffen mit der wissensgebenden Person und dem Experten das zu sichernde Wissen über strukturierte Interviews ge-sammelt und priorisiert. Im dritten Schritt erfolgt, abhängig von der Art der relevanten Inhalte, die Wahl der passenden Methode für den eigentlichen Transfer. Konkret kann es sein, dass „Shadowing“ sinn-voll ist, weil neben Wissen auch die Einführung in Netzwerke teil des Transfers ist. Dabei begleitet die wissensnehmende die wissensgebende Person über einen längeren Zeitraum, um die Kontakte und die typischen Umgangsweisen kennenzulernen. Außerdem werden Ansprechpersonen bestimmt, die der wissensnehmenden Person während der Transferphase und darüber hinaus zur Verfügung stehen.
Die Bereitschaft der Beschäftigten ist groß, da dieser Prozess als sehr wertschätzend für die Wissensgeber*innen erlebt wird. Die Wis-sensnehmer*innen fühlen sich gut auf Ihre neue Aufgabe vorbereitet und das relevante Wissen kann mit externer Hilfe gezielt und be-wusst gesichert und erfolgreich weitergegeben werden. Der prospektive Ansatz führt im nwb Verlag dazu, dass die Wissenstransfer-prozesse im Sinne aller Beteiligten durchgeführt werden können.
nwb Verlag
Ansprechperson: Sandra Senftleben
s.senftleben@nwb.de
02323 141-900
service@nwb.de
Anne Stritzke / Katharina Vieth
Praxispartner: thyssenkrupp Steel Europe
Branche: Metallverarbeitung
ca. 28.000 Beschäftigte, davon ca. 400 im Bereich Inklusion
Bei „august&alfred“ handelt es sich um ein beispielhaftes Inklusionsprojekt von thyssen-krupp Steel Europe, das in Kooperation mit dem Modelabel Grubenhelden entstanden ist. In Handarbeit werden aus Silbermänteln, die als Schutz in den Stahlwerken getragen wurden, hochwertige Modeartikel und Accessoires gefertigt. Das Projekt ist in dieDemografie- und Inklusionsstrategie des Unternehmens eingebettet. Es soll Fachkräften, die ihre frühere Tätigkeit aufgrund von Beeinträchtigungen nicht mehr wahrnehmen können, eine Beschäftigungsperspektive aufzeigen. Dadurch bleiben dem Unternehmen qualifizierte Kräfte erhalten und die Beschäftigten erfahren weiterhin betriebliche Wertschätzung.
Damit den Beschäftigten der Übergang aus ihrem früheren Tätigkeitsbereich in die Inklusionswerkstätten gelingt, ist Aufklärung, Vertrauen und manchmal Überzeugungsarbeit erforderlich. Nicht selten haben die Beschäftigten zum Zeitpunkt ihrer Eingliederung bereits 30 Jahre und mehr Berufserfahrung. Daher ist es den Leitungskräften ein besonderes Anliegen, den Beschäftigten mit Re-spekt und Wertschätzung zu begegnen und sie für ihren neuen Arbeitsplatz zu motivieren. Während der Arbeit muss darüber hinaus auf physische sowie psychische Einschränkungen Rücksicht genommen werden. Das kann etwa durch eine Anpassung des Produktionsrhythmus‘ geschehen.
Soziale Verantwortung ist Teil der Unternehmens-DNA und Inklusionswerkstätten sind über Jahrzehnte etabliert. Insofern handelt es sich bei „august&alfred“ um ein vertrautes Konzept. Ganz konkret wurde „august&al-fred“ im Anschluss an das „Inklusionsding des Jahres” entwickelt. Dabei handelte es sich um einen Wettbewerb, bei dem hochwertige Möbel produziert und anschließend durch die Belegschaft bewertet wurden. Dies wurde zum Ausgangspunkt für die Entwicklung von „august&alfred“. Auch hier war die Beleg-schaft in die Ideenfindung eingebunden. Die Vision lautete, dass das Vorhaben identitätsstiftend und die Verwertung von Silbermän-teln zum Inhalt haben sollte. So fiel die Wahl auf die Herstellung von Mode. Ein Jahr lang wurde das Geschäftsmodell ausgearbeitet, die Silbermäntel eingesammelt und eine Ko-operation mit dem Label Grubenhelden ein-gegangen.
Im Mittelpunkt stehen die Inklusionswerkstätten, in denen die Beschäftigten bis zur Rente arbeiten und fachkundig begleitet werden. Sie leiten sich zumeist gegenseitig an; hierarchische Strukturen sind kaum vorhanden. Die Arbeitspläne können auf individuelle Bedarfe ausgerichtet werden. Für „august&alfred“ haben sich die Beschäftigten das nachhaltige Upcycling zur Aufgabe gemacht hat. Die Silbermäntel, die ehemals bei der Stahlerzeugung an den Hochöfen zum Einsatz kamen, wurden zu verschiedenen Produkten, wie Grillschürzen, umgenäht.
Das Ergebnis ist eine herausstechende Modekollektion, die aus hochwertigen und teilweise komplett handgefertigten Accessoires und Kleidungsstücken besteht. In der Belegschaft und darüber hinaus kommen die Produkte sehr gut an. Das Projekt finanziert sich selbst. Das mache die Beschäftigten in den Werkstätten stolz, wird seitens der Leitung berichtet. Der Vorstand unterstützt das Projekt und wirbt öffentlichkeitswirksam dafür. In Zukunft soll das Projekt weiterverfolgt werden. Ziel ist es, an Reichweite zu gewinnen sowie weitere Produkte zu entwerfen und auf den Markt zu bringen.
thyssenkrupp Steel Europe
Frederik Hoffmann
Leitung Inklusion & Werkstätten
frederik.hoffmann@thyssenkrupp.com
Kaiser-Wilhelm-Straße 100
47166 Duisburg
Franca Leistenschneider / Sophie Charlotte Feldbrügge
Praxispartner: Deutsche Bundesbank
Branche: Bankwesen / Öffentlicher Dienst
Über 10.000 Beschäftigte
Betrieblicher Wissenstransfer zielt üblicherweise darauf ab, dass langjährige Mitarbeiter*innen und Führungskräfte ihren Erfahrungsschatz mit jüngeren, neuen oder aufstrebenden Beschäftigten teilen. Dabei kommen die „Novizen“ jedoch oft nur selten zu Wort. Die Deutsche Bundesbank dreht diesen Ansatz um: beim Reverse Mentoring gehen jüngere Beschäftigte mit leitenden Führungskräften in den Austausch und werden zu ihren Mentor*innen.
Wie für viele Unternehmen typisch, sind auch in der Deutschen Bundesbank die Aufgabenbereiche fachlich abgegrenzt und überwie-gend hierarchisch strukturiert. Ein zentrales Anliegen ist es, mehr übergreifenden Austausch zu ermöglichen und zu fördern. Der Bedarf an neuen Angeboten und Maßnahmen für eine bessere Vernetzung und Zusammenarbeit ist in den vergangenen Jahren auch mit Blick auf den digitalen und demo-grafischen Wandel gestiegen.
Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, rief die Deutsche Bundesbank das Projekt Reverse Mentoring ins Leben. Für den „umge-kehrten“ Wissenstransfer mussten zunächst potentielle Teilnehmende gefunden und über ein Matching gemeinsamer Interessenfelder sogenannte Tandems gebildet werden. Ein Tandem besteht aus einem jüngeren Beschäftigten und einer Führungskraft und steht über die gesamte Laufzeit des Projekts in engem Austausch.
Nach einem Projektauftakt und persönlichen Kennenlernen waren die Tandems aufgefordert, eigenständige Treffen zu organisieren. Wichtig war es, dass sie auch selbst entschieden, worauf sie sich inhaltlich fokussieren wollten. So konnte selbstbestimmtes Lernen gefördert werden.Für die Führungskräfte stand allgemein die Wissenserweiterung in Themenbereichen wie digitale Technologien, Social Media oder New Work im Vordergrund. Die jüngeren Beschäftigten konnten neue Erfahrungen machen, indem sie auf Augenhöhe in den Kontakt zu hochrangigen Führungskräften traten und mit diesen ihr Wissen teilten. Das Projekt Reverse Mentoring soll dazu beitragen, eine offene Unternehmenskultur zu kultivieren. Die Belegschaft der Deutschen Bundesbank umfasst mehr als 10.000 Personen. Angesichts dieser Größe kommt der Personalbindung und dem internen Networking eine besondere Bedeutung zu. In Hinsicht auf den demografischen Wandel und den anstehenden Generationenwechsel ist es essenziell, die gegenseitige Wertschätzung zu fördern.
Die Resonanz der Teilnehmenden war überaus positiv: Sie konnten Kontakte außerhalb der eigenen Teams knüpfen und viele persön-liche Lernerfolge erzielen. Bislang starr erscheinende Hierarchien konnten überwunden werden. Die hervorragenden Bewertungen veranlassten die Deutsche Bundesbank, das Angebot zu verstetigen und Reverse Mentoring künftig jährlich über alle Standorte anzu-bieten.
Deutsche Bundesbank
Ansprechperson: Werner Neumer
werner.neumer@bundesbank.de
Wilhelm-Epstein-Straße
1460431 Frankfurt am Main
Anna Schwarz / Gloria Bartenbach
Praxispartner: Thielkasse
Branche: Joint Venture der RWE Power AG & Westenergie AG
15 Beschäftgite (Anmerkung: exkl. GF und Werkstudent*innen)
Berufstätigen fällt es oft schwer, eine Balance zwischen ihren beruflichen und privaten Verpflichtungen zu finden.Einige Unternehmen setzen sich schon jetzt dafür ein, dass ihren Beschäftigten kompetente Hilfe zur Seite gestellt wird, um einen Ausgleich zu ermöglichen. Die Thielkasse unterstützt hierbei seit vielen Jahren mit einem umfangreichen Angebot von innovativen Leistungen in den Bereichen Pflege, Kinder, Vitalität und Engagement, sowie mit einem eingespielten Netzwerk von Fachexpert*innen, Kranken- und Pflegekassen.
Beruf und Pflege miteinander zu vereinbaren, ist für Angehörige eine große Herausforderung. Sie sind dabei nicht selten auf sich allein gestellt und müssen eine Balance finden. Mit Blick auf die sich stetig verändernde Gesellschaft und den demografischen Wandel bedarf es flexibler und nachhaltiger Lösungen, um Vereinbarkeitskonflikte zu entzerren.
Das Leistungsportfolio der Thielkasse wird kontinuierlich weiterentwickelt und angepasst. So können individuelle Präferenzen, gesellschaftliche Entwicklungen sowie Unternehmensziele Berücksichtigung finden. Um während der Corona-Pandemie durchge-hende Unterstützung sicherzustellen, wurden viele Präsenzangebote in digitale Formate umgewandelt bzw. um diese ergänzt.
Mit der Umstellung wurde parallel das digitale Angebot erweitert. Im Bereich der Vereinbarkeit von Beruf und Pflege zum Beispiel werden ineinandergreifende Produkte und Leistungen in allen Pflegephasen angeboten. Das Thielkassenportal ist hierzu in die unter-schiedlichen Phasen, von der Prävention bis zur Palliativsituation, eingeteilt. Es dient der Orientierung und Information zu den verschiedenen Themenfeldern, u.a. begleitenden Beratungsmöglichkeiten und Seminaren. Auch die Buchung und Steuerung der Leistungen wird zunehmend digitalisiert, indem ein Anmeldemanagement inklusive Terminübersicht implementiert wird. Diese Änderungen sollen allerdings nicht zu einem Verlust menschlicher Interaktion führen. Zu jedem Themenfeld gibt es persönliche Ansprechpersonen. Neu sind auch Online-Fachveranstaltungen, an denen live teilgenommen werden kann und die im Anschluss Raum für persönlichen Austausch bieten. Zusätzlich stehen aufgezeichnete Vorträge rund um die Uhr zur Verfügung. Ein medizinisch, juristisch und ethisch geprüftes Online-Tool erleichtert das Erstellen von Dokumenten, wie Vorsorge- oder Betreuungsvollmachten. Zudem bietet die Thielkasse einen digitalen Hausnotruf mit Bewegungssensor an, der Berufstätigen ein Gefühl der Sicherheit über das Befinden ihrer Angehörigen geben kann.
Das Feedback zu den Online-Angeboten ist durchweg positiv. Zusätzlich soll der persönliche Kontakt zu den Mitarbeiter*innen immer gepflegt werden. Aus diesem Grund bietet die Thielkasse eine Hybrid-Lösung aus Präsenz- und Online-Leistungen an. So werden Betroffene mit individuellen Vereinbarkeitslösungen unterstützt, mit den richtigen Stellen vernetzt und der menschliche Bezug bewahrt.
Thielkasse
Ansprechperson: Samira Quinkenstein
samira.quinkenstein@thielkasse.de
AOK – Die Gesundheitskasse in Hessen
Alfred Thiel-Gedächtnis-Unterstützungskasse GmbH
Kruppstraße 5
45128 Essen
Antonella Heidel / Lamia Altay
Es gibt Zeiten, in denen einem die Möglichkeit gegeben wird, seinen Horizont zu erweitern, über sich hinauszuwachsen, sich selbst zu entwickeln und neue Fähigkeiten anzueignen. Die ING-DiBa ermöglicht ihren Beschäftigten genau diese Art der Selbstentwicklung und fördert gleichzeitig die Lernkultur. Jede Person erhält die Chance, aus einem breiten Spektrum von Lernangeboten zu wählen und mit einem bereitgestellten Budget individuellen Interessen nachzugehen.
Die ING-DiBa orientiert sich an dem Leitmotiv, dass Lernen wie Zähne putzen sein sollte: mindestens zweimal am Tag. Von großer Bedeutung ist es dem Finanzdienstleister daher, ein leicht zugängliches Lernangebot zu bieten, das zudem abwechslungsreiche Inhalte bietet, die über das Berufsfeld der Beschäftigten hinausgehen. Die Herausforderung bestand in der Erstellung einer solchen ansprechenden Plattform, wozu geeignete Partner gefunden werden mussten.
Nachdem die ING-DiBa 2018 als Antwort auf den digitalen Wandel zur ersten agilen Bank Deutschlands transformierte, war der Ansporn groß, auch das Lernen am Arbeitsplatz zu digitalisieren. Mit der Zusage des Vorstands wurde das Programm LearnING etabliert und es begann die Suche nach externen Partnern und Anbieterplattformen, um den Beschäftigten ein innovatives Weiterbildungsportal bereitzustellen.
Die Online-Weiterbildungsplattform LearnING soll alle Mitarbeitenden ermutigen, sich neben dem Beruf weiterzuentwickeln. Die Förderung selbstbestimmten Lernens steht dabei im Mittelpunkt. Es wird ein Budget von 500 Euro bereitgestellt, mit dem Kurse bei einschlägigen Weiterbildungsanbietern ausgewählt werden können. Die Kurse decken Bereiche wie Persönlichkeitsentwicklung, Digitalisierung, Business und Sprachen ab. Darüber hinaus stehen Abo-Modelle, wie LinkedIn Learning oder die Zeit Akademie, zur Auswahl. Die Lernzeit bei LearnING ist Freizeit, sodass die Weiterbildungen und Workshops ausschließlich in der arbeitsfreien Zeit durchgeführt werden sollen. Das Programm ist hochflexibel: So gibt es unter der Kategorie „Nix gefunden“ die Möglichkeit, andere Weiterbildungen zur Erstattung vorzuschlagen. Auch Gebühren für ein berufsbegleitendes Studium können mit dem LearnING-Budget erstattet werden. Beschäftigte, die analoge Lernformate präferieren, können Fachbücher über das Budget anschaffen. Für den Fall, dass die Weiterbildungskosten das Budget von 500 Euro übersteigen, kann das Budget über die Gesamtlaufzeit angespart und global verwendet werden. Stellenspezifische Fortbildungen bleiben davon unberührt und werden wie gewohnt angeboten und übernommen.
Die Resonanz in der Belegschaft ist positiv. Bisher haben sich rund 60 % der Berechtigten auf der LearnING-Plattform registriert. Von ihnen hat bereits ein Drittel die Weiterbildungsangebote gern genutzt. Bei dem HR Excellence Award 2020 in der Kategorie Großunternehmen Learning & Development (Learning Culture) wurde LearnING als eines von drei her-vorragenden Projekten ausgezeichnet.
ING-DiBa AG
Branche:
Finanzdienstleistungen
Anzahl der Beschäftigten:
über 4.000
Unternehmenssitz:
Frankfurt am Main
Kontakt
Theodor-Heuss-Allee 2
60486 Frankfurt am Main Deutschland
Ansprechperson:
Ulrike Holzmann
ulrike.holzmann-fuchs@ing.com
Dijana Blekic / Hanna Kaldenbach
Die Arbeitswelt entwickelt sich permanent weiter. Ob digitale Technologien oder New Work – die Geschwindigkeit, in der sich Veränderungen abzeichnen, ist hoch. Ungewiss ist aber oftmals die Richtung. Das stellt Arbeitnehmer*innen vor die Aufgabe, sich ständig weiterzuentwickeln. Die ING-DiBa Deutschland nimmt sich dieser Herausforderung an und bietet ihren Beschäftigten ein strukturiertes Entwicklungsprogramm.
Die ING-DiBa beschäftigt über 4.000 Personen. Durch verschiedene Lernangebote sollen die individuellen Kompetenzen und Fähigkeiten der Beschäftigten ausgebaut und gefördert werden. Eine zentrale Herausforderung ist es, allen Beschäftigten die Möglichkeit geben, dieses Angebot wahrzunehmen. Zur Steigerung der Motivation und Veränderungsbereitschaft sollen die Beschäftigten selbst entscheiden, was und wie sie lernen wollen.
Um den individuellen Karriereweg und die Weiterbildung der Beschäftigten zu fördern, hat die ING-DiBa ein selbstentwickeltes Programm ins Leben gerufen. Mit myway bietet das Unternehmen eine Möglichkeit, die individuelle Weiterentwicklung seiner Beschäftigten sicherzustellen. Maßnahmen und Karriereziele werden den Einzelnen nicht vorgesetzt. Jede Person entscheidet individuell, wie und wodurch sie sich weiterentwickeln möchte. Das Unternehmen stellt den Beschäftigten dabei verschiedene Ressourcen und eine Struktur an die Seite.
Mit myway eröffnet das Unternehmen den Beschäftigten einen strukturierten Fortbildungsweg. Zentraler Bestandteil ist der sogenannte IDP, der „Individual Development Plan“. Es handelt sich um ein strukturiertes Format, in dem die eigenen Zukunftsvorstellungen reflektiert und ausgelotet werden. Das Ziel kann etwa in einer fachlichen Spezialisierung oder in Führungsverantwortung bestehen. Der IDP kann im Rahmen eines Jahresgespräches mit einer Führungskraft (Lead) ausgestaltet werden. Hier kann auch ein*e interne*r Entwicklungsberater*in hinzugezogen werden.
Die Beschäftigten wählen dann auf einem Lernportal die Inhalte und Kurse aus, welche ihren Entwicklungszielen entsprechen. Das Angebot umfasst branchenrelevante Inhalte für Beschäftigte aller Altersklassen und Karrierestufen. Allen Beschäftigten steht dazu ein Budget von jährlich 500 Euro zur Verfügung – bis zu 1.500 Euro können angespart werden. Um die Beschäftigten für myway zu motivieren, wirbt die ING-DiBa intern für das Programm.
Durch die Möglichkeit, die Weiter- und Fortbildungsmaßnahmen individuell gestalten zu können, motiviert das Unternehmen die Beschäftigten zum selbstgesteuerten Lernen. Schon jetzt sind rund 60 % im LearnING-Portal registriert. 36 % der registrierten Beschäftigten haben Teile Ihres Budgets bereits ausgegeben und die Angebote in Anspruch genommen. Besonders beliebt war darunter ein Lern-Abo, welches bereits über 800-mal abgeschlossen wurde.
ING-DiBa AG
Branche:
Finanzdienstleistungen
Anzahl der Beschäftigten:
über 4.000
Unternehmenssitz:
Frankfurt am Main
Kontakt
Theodor-Heuss-Allee 2
60486 Frankfurt am Main Deutschland
Ansprechperson:
Yasmin Hazim
Yasmin-hazim@ing.de
Sara Andralojc / Jana Lefarth
Das traditionsreiche multinationale Großunternehmen ist unter anderem in den Geschäftsfeldern der Automatisierung und Digitalisierung in der Industrie, Infrastruktur für Gebäude sowie Schienen- und Straßenverkehr aktiv. Das Unternehmen stellt die Arbeitssicherheit und Gesundheit der Beschäftigten voran, um die transformativen Herausforderungen unserer Zeit anzugehen. Ziel ist die nachhaltige Förderung der Arbeitsmotivation und Leistungsfähigkeit.
Auch an einem Unternehmen wie Siemens geht der demographische Wandel nicht vorbei. Die langfristige Bindung der Beschäftigten und der Erhalt ihrer Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit stehen schon seit längerem im Zentrum der Personalpolitik. Mit Programmen wie Zero Harm Culture und Healthy @ Siemens adressiert das Unternehmen diese Themen, um die Arbeitssicherheit zu erhöhen und Fehlzeiten zu reduzieren. Mit einem herausragenden Beispiel geht der Standort in Bad Neustadt an der Saale voran.
Im September 2019 wurde dort ein Bewusstseinsworkshops für sicherheits- und gesundheitsrelevante Themen konzipiert, der im November desselben Jahres als Pilot startete. Parallel wurde eine Plakatkampagne lanciert. Mit dem Slogan „Wenn du fehlst, fehlt uns was“ soll die Bedeutung eines jeden einzelnen für das Betriebsklima und den Unternehmenserfolg unterstrichen werden. Die ergonomische Ausstattung von Arbeitsplätzen und Fitnessangebote, die den hohen Altersdurchschnitt berücksichtigen, runden die Maßnahmen ab.
Der firmeninterne Workshop offeriert einen Safe Space, um das Bewusstsein für die Themen Sicherheit und Gesundheit zu schärfen und Möglichkeiten zur Diskussion zu eröffnen. Als Einstieg dient ein kurzer Film, der mit Beschäftigten des Standortes für die Kursteilnehmenden gedreht wurde. Darin berichten diese von ihren persönlichen Erfahrungen mit Krankheit und Arbeitsunfällen. Auf diese Weise wird eine emotionale Beziehung zu den Themen hergestellt und die Identifikation gestärkt. Der Workshop wird vom Standort Healthy and Safe @ Siemens – Team geleitet und dauert insgesamt drei Stunden. Er basiert auf interaktiven Elementen, die Raum für kollegialen Austausch bieten. Zudem werden praktische Beispiele zu Arbeitssicherheit und Gesundheit aus dem Arbeitsalltag vermittelt. Auch schwierige Themen wie Fehlzeiten und Arbeitsunfälle werden bewusst angesprochen. Die Gruppen werden möglichst klein gehalten (rund 10 Personen), was vertrauensbildend wirkt und das Gemeinschaftsgefühl stärkt. Darüber hinaus kommen die Teilnehmenden aus unterschiedlichen Abteilungen des Werkes, um einen bereichsübergreifenden Austausch zu ermöglichen. Der Workshop ist für alle Beschäftigten – ob Produktion, Verwaltung oder Top-Management konzipiert, damit die gesamte Belegschaft erreicht wird. Um die Themen Arbeitssicherheit und Gesundheit nachhaltig im Bewusstsein zu verankern, bekommen die Teilnehmenden nach Abschluss des Workshops einen Aufkleber für ihren Mitarbeiterausweis: „Sprich mich an, wenn du dir Sorgen um meine Sicherheit oder Gesundheit machst.“ Damit soll eine offene Gesprächskultur etabliert und die Beschäftigten zur Fürsorge untereinander ermuntert werden.
Die Workshops stoßen auf ein durchweg positives Echo unter den Beschäftigten. Teilnehmende wie Verantwortliche berichten von einer spürbaren Verbesserung der Atmosphäre am Arbeitsplatz. Es zeichneten sich überdies messbare Erfolge in den Folgemonaten der Workshops ab: So sanken die Fehlzeiten im Vergleich zu den Vorjahreszeiträumen; ebenfalls ging die Anzahl der Arbeitsunfälle zurück. So konnte ein wichtiger Meilenstein erreicht werden, um die Akzeptanz und Sensibilisierung für die Themen Gesundheit und Sicherheit bei Siemens in Bad Neustadt zu festigen.
SIEMENS
Branche:
Automatisierung und Digitalisierung
Anzahl der Beschäftigten:
ca. 2.000
Standort:
Bad Neustadt a.d. Saale
Kontakt:
Siemensstr. 15
97616 Bad Neustadt a.d. Saale Deutschland
Ansprechpersonen:
Claudia Ziegner
claudia.ziegner@siemens.com
Martin Jehn
martin.jehn@siemens.com
Leonie Schäckel / Merle Teuber
Wenn langjährige Angestellte ein Unternehmen verlassen, kann auch das mit ihnen über die Jahre angeeignete Wissen verloren gehen. Die SIEGENIA GRUPPE, ein Unternehmen der Metallindustrie, hat deshalb ein Projekt initiiert, um einen strukturierten Wissenstransfer zu gewährleisten. Es soll helfen, das Erfahrungswissen der Beschäftigten zu sichern und es an nachfolgende Personen weiterzugeben.
Der demographische Wandel zeichnet sich in der Belegschaft der SIEGENIA GRUPPE immer stärker ab. Die Belegschaft altert und der anstehende Altersruhestand der „Babyboomer“ führen dazu, dass in den kommenden Jahren zahlreiche Beschäftigte mit Schlüsselqualifikationen und wertvollem Erfahrungswissen das Unternehmen verlassen werden. Das Projekt soll deshalb dafür sorgen, sowohl explizites (leicht zu verschriftlichen) als auch implizites (schwer in Worte zu fassendes) Wissen zu erhalten, sodass das Unternehmen weiterhin davon profitieren kann.
Auslöser war das Ausscheiden eines langjährigen Beschäftigten aus Altersgründen. Um eine nahtlose Übergabe an den Nachfolger zu gewährleisten, wurde ein strukturiertes Wissensmanagement pilotiert. Neben Fachkräften aus dem Bereich Personalentwicklung und der Leitung Controlling war ein externer Experte für Wissenstransfer beteiligt. Gemeinsam erarbeiteten sie drei Schritte für einen erfolgreichen Wissenstransfer.
Das Pilotprojekt besteht aus drei Prozessschritten: Zuerst soll im Screening das zu übermittelnde Wissen und der bzw. die Wissensgeber*in identifiziert werden. Dies erfolgt in Gesprächen mit Führungskräften oder bei der Planung von Personalentwicklungsmaßnahmen. Dabei wird der Bedarf aufgedeckt, in welchen Bereichen ein Wissenstransfer notwendig ist. Die Führungskraft entscheidet schließlich über die Aufnahme eines Transferfalls und legt organisatorische Eckpunkte fest. Im zweiten Schritt erstellen die Führungskraft und der bzw. die Wissensgeber*in einen sogenannten Wissensbaum. Dieser bildet dessen relevantes und weit verzweigtes Wissen dar. Die Führungskraft priorisiert dann die Transferthemen. Im Anschluss wird ein Plan erstellt, in dem die Lernziele sowie Transfermethoden stehen. Außerdem werden Meilensteine terminiert und Ansprechpersonen benannt. Im dritten Schritt wird das relevante Wissen mithilfe des Wissensbaums an den oder die Wissensempfänger*in weitergegeben. Dazu kommen verschiedene Formate (z.B. Gesprächsrunden) zum Einsatz
Dank der Bereitschaft aller Beteiligten und des strukturierten Vorgehens konnte das relevante Wissen wie beabsichtigt weitergegeben werden. Der strukturierte Wissenstransfer bietet somit die besten Voraussetzungen, das wertvolle Wissen der Beschäftigten zu erhalten. Im Bereich Personalmanagement ist man mit dem Projekt sehr zufrieden und blickt optimistisch in die Zukunft: „Wir sind uns sicher, dass ein strukturierter Wissenstransfer mittelfristig ein fester Bestandteil in der Personalentwicklung der SIEGENIA GRUPPE sein wird.“
SIEGENIA
Branche:
Metallindustrie
Anzahl der Beschäftigten:
ca. 2.600 weltweit
(davon 1.700 in Deutschland)
Unternehmenssitz:
Wilnsdorf-Niederdielfen
weitere Standorte weltweit
Kontakt
SIEGENIA GRUPPE Industriestraße 1–3
57234 Wilnsdorf
Ansprechperson:
Annette Schumann
Annette.schumann@siegenia.com
Samira Quinkenstein
Viele Berufstätige müssen neben ihrem Beruf die Kinderbetreuung stemmen oder sich um die Pflege von Angehörigen kümmern. Der Spagat zwischen beruflichem und privatem Alltag ist herausfordernd und stellt nicht selten eine Überforderung dar. Die seit 1928 bestehende Thielkasse unterstützt Beschäftigte und Unternehmen durch verschiedene Leistungen darin, Beruf und Privatleben zu vereinbaren. Durch die gleichzeitige Berücksichtigung spezieller Unternehmensziele und gesellschaftlicher Entwicklungen kann eine Steigerung der Arbeits- und Lebensqualität erreicht werden. Die Thielkasse nimmt eine Schnittstellenfunktion ein und verfügt über ein langjähriges und engmaschiges Netzwerk aus Leistungserbringern.
Die mit sozialen Verpflichtungen einhergehenden Belastungen können die Leistungs- und Innovationsfähigkeit der Beschäftigten mindern. Zudem kann dies ihre körperliche und seelische Gesundheit beeinträchtigen. Um dem entgegenzuwirken, bedarf es flexibler Regelungen im Betrieb und eines breiten Spektrums an flankierenden und individualisierbaren Leistungen. Vielen Unternehmen mangelt es jedoch an den erforderlichen Ressourcen, Kompetenzen oder Kontakten.
Um den Beschäftigten einen Ausgleich und Entlastung zu ermöglichen, verfolgt die Thielkasse einen ganzheitlichen sowie lebensphasenorientierten Ansatz. Durch die langjährige Erfahrung und das Wissen bei der Implementierung von Angeboten, Datenschutz und Personalprozessen, kann die Thielkasse mit Hilfe ihres großen Netzwerks an kooperierenden Unternehmen und Dienstleistern einen aufeinander abgestimmten und sich ergänzenden Leistungskatalog anbieten.
Das Leistungsspektrum orientiert sich an den drei zentralen Lebensbereichen: Kinder, Pflege und Vitalität. Jeder dieser Bereiche ist für die Lebensqualität von entscheidender Bedeutung, sodass für die unterschiedlichen Anforderungen der Beschäftigten individuelle Lösungen geschaffen werden müssen. Als Einstieg dient neben Informationsveranstaltungen in persönlicher Form vor Ort und digitalen Formaten auch ein Online-Portal. Die dort bereitgestellten Inhalte reichen von „Schwangerschaft und Geburt“, „Wiedereinstieg in den Beruf” über „Vorsorge” und „Palliativsituation“ bis hin zu „Ernährung, Bewegung, und Entspannung“. Als Erweiterung dienen rund um die Uhr erreichbare Hotlines, die als erste Anlaufstelle dienen und Lösungswege bzw. Angebote aufzeigen. Die Beschäftigten finden eine unmittelbare und kompetente Unterstützung durch geschulte Ansprechpersonen. Das Informations- und Beratungsangebot wird zum Beispiel durch Betreuungsangebote für Kinder, ambulante Vorsorgekuren und Gesundheitsseminare sowie haushaltsnahe Dienstleistungen ergänzt. Alle Leistungen können zukünftig übersichtlich auf einem Online- Portal gebucht werden. Auf diesem können auch unternehmensspezifische Checklisten oder Anträge zur Bewilligung und Dokumentation abgerufen werden. Um Unternehmen und ihre Beschäftigten bestmöglich zu unterstützen, können die Leistungen je nach Bedarf erweitert bzw. individuell zugeschnitten werden. Dabei ist Langfristigkeit der zentrale Maßstab, um eine nachhaltige Verbesserung der Arbeits- und Lebensqualität zu sichern.
Die hohe Nachfrage nach den Vereinbarkeitsleistungen sowie das positive Feedback der Beschäftigten belegen die Wirksamkeit des von der Thielkasse angebotenen Dienstleistungskonzeptes. Besonders entscheidend ist dabei der ganzheitliche Charakter, sowie das einhergehende soziale Verantwortungsbewusstsein, welches den Maßnahmen zugrunde liegt. Die positiven Effekte äußern sich insbesondere in einer erhöhten Lebenszufriedenheit und stärkeren Identifikation mit den Betrieben.
Thielkasse
Branche:
Joint Venture der RWE Power AG / Westenergie AG (Lösungen zur Verein- barkeit von Beruf und Privatleben)
Anzahl der Beschäftigten:
15 (Anmerkung: exkl. GF
und Werkstudenten)
Unternehmenssitz:
Essen
Kontakt
Alfred Thiel-Gedächtnis- Unterstützungskasse GmbH Kruppstraße 5
45128 Essen
Ansprechperson:
Samira Quinkenstein
samira.qinkenstein@thielkasse.com
Haben Sie in Ihrem Unternehmen auch inspirierende Projekte oder Initiativen, die Sie in unserem Netzwerk teilen möchten? Kontaktieren Sie uns gern.
Lucie Stecker
Projektreferentin
Tel: 030 7262 1393-3
E-Mail: stecker@ddn-netzwerk.de