Die neue Jugendstudie als Wake-Up-Call

Junge Menschen blicken düster in die Zukunft. Die brandaktuelle Studie „Jugend in Deutschland“ rüttelt auf und verdeutlicht den dringenden Handlungsbedarf. Die Befragung von mehr als 2000 Personen im Alter von 14 bis 29 Jahren offenbart: Die junge Generation ist so pessimistisch wie nie zuvor.

Die Studienautoren Simon Schnetzer und Klaus Hurrelmann stellen eine tiefsitzende mentale Verunsicherung mit Verlust des Vertrauens in die Beeinflussbarkeit der persönlichen und gesellschaftlichen Lebensbedingungen fest. Die Spaltung der Gesellschaft, die Zunahme von Fluchtbewegungen, Inflation und teurer Wohnraum führen zu hoher Unzufriedenheit der jungen Generation mit ihrer Lebenssituation und den politischen Verhältnissen. Antriebslosigkeit, Gereiztheit, Erschöpfung und Selbstzweifel prägen die Psyche eines großen Anteiles der jungen 14-29 Jährigen. Im Vergleich zu früheren Studien hat sich das Potenzial für rechtspopulistische Einstellungen deutlich verstärkt. Die AFD würde aktuell mit 22 % an der Spitze der Wählergunst bei den unter 30-Jährigen liegen.

Als ddn unterstreichen wir die Aufforderung von Simon Schnetzer: „Die große Frage für alle Akteure in der Gesellschaft wird sein, wie sie jungen Menschen für eine positive Vision im Land begeistern und sie an Veränderungsprozessen beteiligen können.“

GENAU ! „Das beste Heilmittel gegen Perspektivlosigkeit sind Perspektiven“, wie es unser Kooperationspartner Joblinge Ruhr gAG so treffend feststellt. Und genau daran arbeiten wir gemeinsam mit zahlreichen Partnern aus der Zivilgesellschaft, der Wirtschaft und der Politik.

So gibt die sektorenübergreifende und divers zusammengesetzte NextGen MasterClass jungen Menschen die Möglichkeit, ihre Zukunft aktiv zu gestalten und nachhaltige Entscheidungen zu treffen – für eine Gesellschaft und Unternehmenskulturen, die für frische Ideen und Zukunftsorientierung stehen.

Zukünfte-Labore fördern die Erarbeitung wirkungsvoller Zukunftsstrategien, TalentMärkte ermöglichen die Selbstentdeckung häufig verborgener Fähigkeiten und bereiten auf den Übergang von der Schule in den Beruf vor. Gut für die Jugend, gut für die Wirtschaft und unerlässlich für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Die belastenden Stapelkrisen in dieser Welt können wir nicht direkt beeinflussen, wir können aber einen praktischen Beitrag leisten, der jungen Generation eine motivierende Zukunftsperspektive zu geben und dabei helfen, auch im Arbeitsleben resilienter zu werden.

Und wir sollten auch Hoffnung verbreiten, denn angesichts der Unterjüngung unserer Gesellschaft waren die beruflichen Chancen für junge Menschen noch nie so gut.

Autor: Christoph Zeckra

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